Raum: Feiner Staub
Pate: Rolf Rose
Iris Stephans Liebe zur Farbe Schwarz im Verbund mit ihrer
Vorliebe für gesellschaftsrelevante Themen führten zur Wahl der Patenschaft mit
Rolf Roses dreigeteilter Monochromie von 1990. An Roses Werk interessiert
Stephan die horizontal zergliederte Oberfläche und das formal „Schmutzige“
seiner Umsetzung.
Iris Stephan inszeniert in ihrer Raum-Installation „Feiner
Staub“ eine (Pseudo-) Wissenschaftliche Messstation, deren Reagenzgläser sie
mit Staub befüllt hat, Objektkästen, die die Unbedachtheit und Naivität
gegenüber unsichtbaren Giften mithilfe diverser Fotografien aus den frühen
Wirtschaftswunderjahren der Bundesrepublik versinnbildlichen und einen
Tierkadaver als Mahner gegenüber einer zunehmend vergifteten Umwelt, aus der es
keine Befreiung geben kann.
Es ist der einzige Raum der Ausstellung, in dem eine der beiden
Künstlerinnen eine „in situ“ für das Kunstmuseum Ahlen in Mischtechnik
entstandene Wandarbeit entwickelt hat, die nach dem Ende der Ausstellung für
immer verschwinden wird. Das Verschwinden der temporären Arbeit korrespondiert
auf diese Weise mit der zum Status Quo gewordenen, nicht verschwinden wollenden
Verheerung unseres Planeten. (Andreas Richartz)
Raumpate: Rolf Rose, O.T., Acryl auf Holz, 74 x 71,1 cm
mit Iris Stephan (Installation/Malerei)
Kleiner Film...